Als ich diesen Spruch ganz zufällig gelesen habe, kam ich ins Nachdenken.
Wie viel steckt doch hinter diesem einfachen Satz. Das musste ich erstmal sacken lassen.
Mein Alltag, also das Auf und Ab, das Hetzen, die Termine, das Gerenne und Gehusche, das eben, was ich alltäglich und jeden Tag tue und meine tun zu müssen, ist ihre Kindheit? – Ja, durchaus. Was soll uns also dieser Satz sagen, was rüttelt er wach ins uns?
Bei mir es ganz klar das Eine: gehe mit jeder Sekunde Deiner Zeit, Deiner alltäglichen Zeit, behutsam und achtsam um. Wäge ab, was Du glaubst, tun zu müssen und nimm Dir Zeit für das Wesentliche, das, was Dir wichtig ist, entschleunige!
Dieser Satz schreit förmlich: achte auf dich, achte auf das, was Du tust, wohin du gehst, womit Du Deine kostbare Zeit verbringst und verspiel sie nicht. Und das nicht nur weil Du Dir selbst am Herzen liegen solltest sondern weil Du durch eben diesen Alltag, Deine Achtsamkeit oder auch Unachtsamkeit Dir selbst gegenüber, Deinen Kindern die Kindheit vermiesen könntest. Mal ganz krass ausgedrückt.
Wenn mal wieder die Waschmaschine fertig ist aber die Kinder gerne einen Ausflug machen möchten, wenn das Essen noch nicht gekocht ist aber alle Hunger haben, wenn der Boden noch voller Krümel vom Frühstück liegt aber die Kinder Lust auf Basteln mit Dir haben… dann überlege Dir genau, wo Deine Prioritäten liegen und wie Du Deinen Alltag gestalten möchtest. Was ist Dir wichtig, was davon ist WIRKLICH wichtig und was davon gibst Du Deinen Kindern gerne mit auf ihren Weg und in ihre Erinnerung. Werden sie später sagen: „Hey, unser Haus war immer sauber, man konnte vom Boden essen aber Mama hatte leider nie Zeit zum Spielen.“ Oder werden sie sagen: „Keine Ahnung, ob wir Krümel unterm Tisch liegen hatten aber Mama hatte Zeit für uns und man konnte super mit ihr Papierflieger basteln.“ Natürlich spielt auch die Liebe und Nähe eine Rolle, die Kinder erfahren und nicht nur die Zeit, die wir mit ihnen verbringen. Kinder dürfen sich auch langweilen und sollten das sogar. Wichtig ist mir nur, dass wir darauf achten, wie wir unseren Alltag gestalten und dass uns klar wird, mit welcher Unachtsamkeit wir die Kindheit unseren Kindern häufig prägen. Bewusstmachung ist das Schlagwort.
Wir tragen die Verantwortung für unser Kinder und wenn ich mir bewusst mache, dass alles, was ich an Ballast in meinen Alltag packe, der mich selbst schon überrollt, die Kindheit meiner Kinder prägt, dann muss ich mich fragen, ob ich möchte, dass sie diese „Last“ in ihr Erinnerungsköfferchen packen oder ob ich alles dafür tun möchte, meinen Alltag – und damit auch ihren – positiv zu verändern.
Lassen wir mal los, seien wir mal wieder entspannt, gehen wir barfuß in den Regen tanzen, ohne die Matschfüße auf den weißen Fliesen zu sehen und bauen Höhlen im Kinderzimmer, ohne schon vorher ans Aufräumen zu denken. Seien wir mal frei und wild und wunderbar, wie Astrid Lindgren schon sagte. Seien wir doch so frei, unseren Kindern eine wundervolle Kindheit zu schenken.
Denn Alltag ist, was Du draus machst.
A bientôt
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Ich finde das ist sehr schön geschrieben. Genauso ist es. Wie schnell ist die Kindheit vorbei und wir denken uns als Eltern später vielleicht mal: ach hätte ich doch bloß mehr daran teilgehabt. Ich denke auch, je bewusster man im Hier und Jetzt lebt, umso weniger Stress oder Unzufriedenheit empfindet man auch. Loslassen ist hier wohl das Stichwort. Die meisten Kinder sind sehr sensibel und spüren auch unterschwellige Spannungen. Man weiß ja nur zu gut von sich selbst, wie man sich in einem Umfeld fühlt, wo nur Unzufriedenheit und Stress vorherrscht, zum Beispiel bei einem schlechten Arbeitsklima im Beruf, etc. Das überträgt sich auf einen Selbst und man fühlt sich vielleicht sogar noch verantwortlich oder sogar schuldig. Wie muss es dann erst unseren Kindern mit schlecht gelaunten oder gestressten Eltern ergehen? Vielen Dank für diesen schönen Artikel. Lieben Gruß, Christina von Wimmelköpfchen – Gedanken für Eltern
Hallo Christina,
Danke für Deine Zeilen. Ja, wir sollten so oft wie möglich bewusst Zeit mit unseren Kindern verbringen.
Nur zu schnell ist die Zeit vorbei und die Kinder gehen ihren eigenen Weg.
Ich genieße die Zeit mit meinen Kindern und lasse dafür gerne mal die Hausarbeit etwas Ruhen 😉
denn da weiß ich gewiss, die wird später noch immer da stehen. Aber der Moment mit meinen Kindern,
der ist vorüber. Daher sollte man Momente die Dir Deine Kinder schenken, dankbar annehmen und genießen.
In diesem Sinne, herzlichen Gruß Karolin Noll